- 16 Mai 2022
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Leukämie ist ein medizinischer Begriff, der eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems bezeichnet. Es gibt zwei Formen: die akute und die chronische Form, wobei die Art davon abhängt, welche Art von Zellen angegriffen wird. Leider verursacht die Krankheit in der Anfangsphase keine Symptome, und der Patient erfährt von ihrer Existenz erst, nachdem er grundlegende diagnostische Tests durchgeführt hat. Dadurch verzögert sich die Behandlung meist erheblich. Leukämie kann leider auch Metastasen bilden, was die Therapie zusätzlich erschwert. Menschen aller Altersgruppen, sowohl Kinder als auch Erwachsene, leiden an Leukämie. Die Behandlung von Leukämie hängt davon ab, wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist, und in den meisten Fällen kehren 40%-Kranke zu voller Gesundheit zurück.
Cannabinoide im Kampf gegen Krebs
Jüngste Studien zeigen, dass die in Cannabis enthaltenen Cannabinoide (z. B. THC und CBD) die Behandlung vieler Krebsarten, einschließlich Leukämie, wirksam unterstützen können. Es ist jedoch wichtig, dass diese Stoffe im richtigen Verhältnis kombiniert und zum richtigen Zeitpunkt verabreicht werden.
Diese Fähigkeit, Krebszellen zu bekämpfen, ist auf ihre Fähigkeit zurückzuführen, mit Endocannabinoid-Rezeptoren zu interagieren. Wissenschaftler haben bisher mehr als 100 Cannabinoide entdeckt, die oft sehr unterschiedliche Eigenschaften haben. Die bekanntesten sind:
- Tetrahydrocannabinol (THC) - die psychoaktivste aller Substanzen und kommt in Cannabis und
- Cannabidiol (CBD) - hat keine psychoaktiven Eigenschaften, aber eine ganze Reihe von gesundheitsfördernden und therapeutischen Eigenschaften.
In Labors auf der ganzen Welt werden zahlreiche Forschungsarbeiten über die Verwendung von Cannabinoiden in der Krebsbehandlung durchgeführt. Bereits abgeschlossene In-vitro-Studien und solche, die an Tieren durchgeführt wurden, lassen hoffen, dass Cannabinoide in der Lage sind, das Tumorwachstum zu hemmen, indem sie entweder das Tumorwachstum verlangsamen, die Entwicklung von Blutgefäßen, die das Tumorwachstum fördern, blockieren oder sogar das Absterben kranker Zellen fördern.
Wissenschaftler behaupten zum Beispiel, dass THC die Fähigkeit hat, Krebszellen bei Leberkrebs zu schädigen oder zu vernichten. CBD hingegen ist in der Lage, Östrogenrezeptor-positive und -negative Brustkrebszellen zu vernichten, während gesundes Gewebe intakt bleibt.
Cannabinoide im Kampf gegen Leukämie
Leukämie ist eine Krebserkrankung des Knochenmarks und anderer blutbildender Organe. Der Kampf gegen die Krankheit muss, schon allein wegen ihrer oft späten Entdeckung, auf vielfältige Weise geführt werden. Da die krebshemmenden Eigenschaften von Cannabinoiden entdeckt wurden, beziehen einige Spezialisten sie in die Behandlung ein. Sie stützen sich zum Beispiel auf eine Studie von Dr. Wai Liu von der St. George's University of London im Vereinigten Königreich, deren Ergebnisse im renommierten International Journal of Oncology veröffentlicht wurden. Er und sein Forscherteam untersuchten den möglichen Nutzen von Cannabinoiden in Kombination mit bestehenden Chemotherapeutika (Cytarabin und Vincristin). Sie testeten verschiedene Kombinationen von Cannabinoiden und diesen Medikamenten und suchten nach Kombinationen, die potenziell am wirksamsten gegen Krebszellen wären. Bei der Durchführung der Studie hat das Forscherteam auch genau darauf geachtet, ob die Reihenfolge der Verabreichung der spezifischen Mittel die endgültige Wirkung beeinflusst.
Die Schlussfolgerungen lauteten, dass CBD und THC bei getrennter Einnahme die Fähigkeit haben, Leukämiezellen zu vernichten. Wenn sie jedoch gemeinsam eingesetzt werden, erhöht sich diese Fähigkeit, Krebszellen zu zerstören, noch weiter. Und wenn die Chemotherapie-Dosis mit Cannabinoiden weiter erhöht wird, sind die Wirkungen noch vielversprechender.
Die Schlussfolgerung aus diesen Laborstudien war, dass die Kombination von Chemotherapie mit THC- und CBD-Cannabinoiden bessere Ergebnisse liefert als die Chemotherapie oder die Cannabinoidtherapie allein. Eine weitere Bedingung muss erfüllt sein: Die Cannabinoide müssen nach der Chemotherapie eingenommen werden und nicht andersherum.
Kann CBD bei der Behandlung von Leukämie helfen?
Es ist schwierig, diese Frage eindeutig zu beantworten. Die Forschung ist noch nicht abgeschlossen, und sich auf ein einziges Laborergebnis zu verlassen, ist etwas zu wenig. Die Schlussfolgerungen von Dr. Wai Liu machen jedoch bereits Hoffnung: "Wir haben zum ersten Mal gezeigt, dass die Reihenfolge der Anwendung von Cannabinoiden und Chemotherapie entscheidend für die Gesamtwirksamkeit dieser Behandlung ist [...]. Cannabinoide sind eine sehr interessante Perspektive in der Onkologie".
Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass neben dieser Studie bis 2022 bereits mehrere hundert andere wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen von Cannabinoiden auf die Krebsbehandlung durchgeführt wurden, und dass es bisher keine ausreichende Bestätigung und keinen ausreichenden wissenschaftlichen Beweis dafür gibt, dass Cannabinoide Krebs sicher und wirksam behandeln.
Dennoch können Onkologiepatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, die CBD-Öle und sei es nur aufgrund ihrer bereits bekannten und dokumentierten Eigenschaften, wie z. B. als Schmerzmittel, Antiemetika, zur Linderung von Übelkeit oder Appetitlosigkeit.
Es ist zu bedenken, dass die Entscheidung zur Verwendung von CBD-Öl während einer Krebsbehandlung sollten unbedingt mit einem Facharzt besprochen werden. Denn CBD-Öle allein haben keine nennenswerten Nebenwirkungen, können aber die Wirkung von bereits eingenommenen Medikamenten beeinträchtigen.
Bibliographie:
- "Die krebshemmende Wirkung von Phytocannabinoiden, die zusammen mit einer Chemotherapie bei Leukämiezellen eingesetzt werden, kann durch eine Änderung der Reihenfolge ihrer Verabreichung verbessert werden", so die Autoren Katherine A. Scott, Angus G. Dalgleish, Wai M. Liu; 2017; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28560402/
- "Cannabis, Cannabinoide und Krebs - die bisherigen Erkenntnisse"; https://news.cancerresearchuk.org/2022/05/13/cannabis-cannabinoids-and-cancer-the-evidence-so-far/
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Grüße,
Lina Günter.